Gedanken zur Weihnacht
Autor: Michael P.
Weihnacht – das Wort entspringt den Tiefen der deutschen Seele. Sprachwissenschaftler leiten es aus dem Mittelhochdeutschen und es beschreibt – noch stets klar erkennbar die heiligen, die geweihten Nächte zum Ende des Jahreslaufes. Mir persönlich scheint der Begriff noch deutlich weiter zurück zu reichen, als seine erste urkundliche Erwähnung im 12. Jahrhundert. Darin pulsiert ein unbändiger germanischer Geist, der so gar nichts mit seiner späteren christlichen Okkupation gemein hat. Die Zusammenhänge sind vielfach beschrieben und hinlänglich bekannt.
Seit Vorzeit feierten unsere Vorfahren die Wintersonnenwende und maßen dem größte Bedeutung bei. Davon künden beispielsweise jahrtausendealte Megalith-Strukturen, die präzise nach dem Sonnenkreis ausgerichtet sind. Die Wiedergeburt des Sonnengottes zelebrierten die Römer in Form des Sol Invictus am Datum des Solstitiums. Erst in der Spätantike überlagerten Christen das Fest mit der Geburt ihres Heilands, für dessen genauen Zeitpunkt keine Quellen existieren. Die Verschiebung vom 21. auf den 24. Dezember hängt lediglich mit dem Wechsel vom julianischen auf den gregorianischen Kalender zusammen. Es besteht also nicht der geringste Zweifel an den eigentlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes.
In nationalen, heidnischen, aufgewachten Kreisen wissen die Menschen hierum und begehen die Wintersonnenwende sowie die sich anschließenden Rauhnächte mit Fackelzügen, Lagerfeuern oder in anderer Form; in großen Gruppen oder im kleinen Kreis. Dabei ist die Ausgestaltung sehr intuitiv und mag variieren, gemein ist hier aber immer eine echte Andächtigkeit und Besinnung, die im klaren Kontrast sowohl zu der zur Schau getragenen christlichen Frömmigkeit, als auch zu dem seelenlosen, schrillen Hedonismus steht.
Naturreligiöse Menschen sind tief verwurzelt mit ihrer Heimat, ihren Ahnen, ihren Traditionen, Mythen und Glaubensvorstellungen. Fernab greller Einkaufsmeilen, fernab orientalischer Tempelkulte, fernab von kommerzieller Übersättigung findet die Seele hier noch eine wahre Resonanz. Es ist diese Empfindsamkeit, die uns auszeichnet, aus der wir Kraft schöpfen, die uns widerstandfähig macht gegen alle Facetten der Zersetzung, gegen all jenes, was uns von unseren eigentlichen Wurzeln zu entreißen droht. Tief in den deutschen Wäldern, im Schein der Fackeln und unter dem mondverhangenen Himmel unserer Heimat stehen wir im Reigen Gleichgesinnter und Gleichempfindender und sind frei. Dort fällt die Schlacke artfremder Missionare ebenso von uns ab, wie der Kleister einer entarteten Moderne.
Wir begrüßen die Wiedergeburt der Sonne und stehen dabei in einer Linie, die die Zeiten seit Anbeginn der Menschheit überdauert. Mag der eine oder andere von uns vor dem Begriff der Weihnacht möglicherweise zurückschrecken, weil er ihn nur im christlichen Kontext betrachtet, so sollten wir uns davon lösen. Sollen andere Jahwe oder Mammon oder das Nichts anbeten – für uns bleibt die Weihnacht ein heiliges, natürliches Anliegen, mit dem wir untrennbar verbunden waren, sind und sein werden.