Eine Einführung in die Geschichte und das Exerzitium der Runen-Gymnastik - Teil 3
Autor: Vrata
Den menschlichen Körper betrachtete der okkulte Schriftsteller weiterhin als einen heiligen Magneten, welcher vor allem durch das Runen-Raunen die feinstofflichen Strahlungen, sowohl der Erde als des Himmels, anzuziehen vermag. Andererseits wurde der Mensch ebenso als eine Antenne angesehen, die feinstoffliche Wellen ausstrahlt. Tatsächlich wurde dies auch bereits durch Professor Richet wissenschaftlich bewiesen. Dieser fand heraus, dass insbesondere das menschliche Gehirn in feiner Strahlen-Materie eingehüllt ist, welche durch die „Calcium-Sulfit-Kappe“ belegt werden konnte. In Verbindung mit einem höheren Grad der Aufmerksamkeit und der geistigen Verdichtung kann das Empfindungsvermögen für diese Kraft-Strahlen verstärkt werden. Von der in der Medizin als Epiphyse bezeichneten Zirbeldrüse (= geistiges Zeugungsorgan = „Wotans Auge“) gehen darüber hinaus nachweislich latente Elektronen-Spannungen vom großen Ausmaß aus. In der Strahlungswissenschaft der Arier sah Marby etwas, das jeder Einzelne in der Gemeinschaft als seinen Besitz betrachten konnte. Ferner hielt er dieses Wissen für eine universelle, alles durchrinnende Wissenschaft, welche nicht nur bekannt, sondern der man sich darüber hinaus ihrer Bedeutung und Auswirkung bewusst war. Von selbst geleitete sie die Menschen zur Hingabe und Innigkeit allen Geschöpfen gegenüber. Dieses Wissen stellte Laut F.B.M. eine höhere Ordnung dar, in welcher die Menschheit ihre höchste Kultur hervorbrachte. Die moderne „Zivilisation“ stellte für Marby dagegen eine himmelsschreiende Unkultur dar, die immer weiter voranschreitet. In diesem Zusammengang betonte Marby, jene diesem Verfall eingebrachte Entgegensetzung sei ein geistiger Kampf gegen List, Gewalt und Ausnützung menschlicher Schwächen, Dumpfheit, Denkfaulheit, Abhängigkeiten und Vorteilssucht. Da müsse man die Wahrheit sagen ohne zu hassen, so F.B.M.
Für den Einweihungsweg der Runen-Gymnastik setze der Runenforscher übrigens als erstes Zeremoniell die I-Rune ein, da sie die verschiedenen Energien, die durch und um den Menschen wirken, ordnet. Dies übt eine positive Effektivität aus, genauer gesagt auf die sinnliche Empfindung, Wünsche, Überlegungen etc. Die I-Rune verstärkt darüber hinaus den persönlichen Magnetismus und die eigene Strahlung. Alles in allem beschrieb Marby die Wechselwirkung der Runen-Gymnastik in der Art, dass die heilige Tat die Kraft formt und diese durch eine entsprechende Körperstellung sendet. Und zwar beim gleichlaufenden Denken und Aussprechen der jeweiligen Rune. Zufügen möchte ich außerdem, diese übende Handlung darf in der Tat, genauso übrigens wie Meditation, Yoga etc., keinesfalls ohne einen spirituellen Hintergrund ausgeübt werden. Ansonsten handelt es sich hierbei im besten Falle lediglich um eine Art profane, intellektuelle Artistik. Denn dort, wo die intellektuelle Denkfähigkeit an ihre Grenze stößt bzw. endet, da beginnt erst die wahre Erkenntnis. Die ersten Erfolge der Runen-Gymnastik beschreibt der Autor der „Runen-Bücherei“ in der Form von Durchwärmung des ganzen Körpers, was auch meine Person bestätigen kann. Oft kann diese Wärme, ja Hitze, auch gar zum Schwitzen führen. Wobei unter diesem Gesichtspunkt natürlich zwischen warmer und kalter Ausdunstung unterschieden werden muss. Kalter Schweiß ist ein Anzeichen dafür, dass irgendwas nicht richtig ist. In solchem Fall sollte natürlich unbedingt unterbrochen werden. Ein natürliches Gefühl der Kälte kann ebenfalls aufkommen, dass auf eine magnetische Polarisation hindeutet und nicht schädlich ist.
Was weiterhin meine persönlichen ersten Erfahrungen angeht, kann ich ferner von Pulsieren in den Fingern bzw. einem Kribbeln in den Handinnenflächen berichten, denn auch in den Handtellern befinden sich bekanntlich Energiezentren (Chakren). Eine allgemeine Leichtigkeit, von der auch Marby berichtet, kam ebenfalls zum Vorschein. Manchmal fühlt es sich so an, als würde jemand oder etwas die Fingerkuppen berühren. Man fühlt sich bei der Ausübung der Runen-Gymnastik gekräftigt, wie von einem Energieschub durchströmt. Ebenso habe ich oft die Erfahrung mit einer Art von „magnetischem Vakuum“ gemacht, was ich einerseits recht sonderbar, anderseits aber auch als interessant empfand. Irgendwann später las ich zu diesem Thema auch, das entsprechende den Ausführungen in einem der Bücher Friedrich Bernhard Marbys. Nun, Erscheinungen, die mit Runen in Verbindung stehen, zeigen sich manchmal auch im Schlaf oder Halbschlaf. Marby schilderte noch weitere, sich der Erkenntnis darbietende Bewusstseinsinhalte. Die Empfindungen können bei jedem unterschiedlich ausfallen. Dies steht mit der Zusammensetzung des Blutes in Verbindung.
Es wäre an dieser Stelle natürlich zu aufwendig, auf alle praxisbezogenen Einzelheiten etc. einzugehen- dafür gibt es ja die „Marby-Runen-Bücherei“ und weiterführende Literatur. Diese Schriften, speziell auf die Praxis der Runen-Gymnastik eingehend, befinden sich genauer gesagt in der Buchreihe „Runenschrift, Runenwort, Runengymnastik“, Band 1 – 8. Zugegebenermaßen als Original nicht einfach zu bekommen und schon gar nicht günstig in der Anschaffung, denn ein einziges Buch kann schon zwischen 130 EUR und 500 EUR kosten. An diesem Punkt möchte ich noch ein wenig auf die Theorie der Runen eingehen. Eines nur vorweg; Runen in der Magie sind sehr einflussreich, was jedem klar und eine Warnung sein sollte. Die Runen sind weder eine Modeerscheinung nach Art von Hausfrauenesoterik, noch eine typische New-Age-Verwurstung von zeitlosen Mysterien. Offenkundig ist ebenso die Eigenschaft, dass jede Rune ein Theonium wie auch ein Dämonium aufweist, somit also gleichzeitig über ein göttliches und dämonisches Prinzip verfügt. In dem Fall bedeutet es, dass bei einem Fehlgriff eine unheimliche Macht aktiviert wird, die gegen den Praktizierenden wirkt. Im Klartext heißt es, kein Unbefugter (unreifer Mensch) kann gewaltige Kräfte invozieren (Invokation = „Hineinrufung“), ohne dabei stark sein Karma zu belasten. Es gibt nicht wenige Beispiele von Menschen, die dadurch auf ganzer Linie gescheitert sind. Ich selbst habe, wie oben erwähnt, einige Zeit mit Runen-Gymnastik gearbeitet, diese jedoch auf unbestimmte Zeit ruhen lassen. Echte und lohnenswerte Ergebnisse mit Runen-Gymnastik sind eh erst dann zu erzielen, wenn eine gewisse magische Reife bereits vorliegt. Dies ist jedoch ein langer, aufwendiger Weg bis dorthin. Was im weiträumigen Ausmaß den Missbrauch von Runen angeht, so hat Marby in diesem Zusammenhang beispielsweise die Führerschaft des Dritten Reiches beschuldigt, diese heiligen Symbole nicht in ihrer eigentlichen Bestimmung verwendet zu haben, das in ihrer Vergeltung üble Folgen nach sich gezogen habe. Wie gesagt, es ist jedem abzuraten, sich in der Praxis mit Runen auseinanderzusetzen, der noch nicht ausreichend ausgeglichen ist. Dies gilt beispielsweise für Personen, die ihren niederen, animalischen Drängen automatisch, oft und ohne Überlegung freien Lauf lassen. Vor allem Menschen, die von starken sinnlichen Trieben, Begehren, Süchten, Neid, blinder Feindseligkeit, voller schlechter Gedanken und anderen schädlich wirkenden Eigenschaften etc. gelenkt werden, müssen es aus Selbstschutz unbedingt sein lassen. Das heißt jedoch nicht, dass man untätig bleiben soll. Ganz im Gegenteil. Um diese das nötige Gleichgewicht, ferner den Aufstieg und somit die Selbsterkenntnis behinderten Charakterzüge auszulöschen (besser gesagt umzuformen) oder zumindest abzuschwächen, werden vor allem drei Dinge benötigt: Als erstes sowohl Wille als auch geeignete Verfahren zur Erlangung von Ergebnissen die in der Lage sind, das Innere zu veredeln und auszugleichen. Denn beispielsweise jedes unnötige Verlangen über welches wir einen Sieg erringen, macht uns im höheren Maße zu Herren im eigenen Hause. Gleichzeitig erfolgt Schritt für Schritt auf derselben Ebene der Pfad zum Beherrscher des eigenen Schicksals. Die Willensstärke nimmt zu, wenn wir gegen unsere inneren Schwächen aktiv vorgehen, was gleichzeitig zur Macht der Selbstbeherrschung führt. Die dritte Eigenschaft ist das Einhalten von bestimmten Verhaltensregeln beim geistigen Training, das heißt, vor allem die der Disziplin und Regelmäßigkeit. Mit jener genannten zeitlichen Gliederung ist natürlich nicht das „Einmal die Woche“ gemeint, sondern es wird die tägliche Übung verlangt. Am besten ist es, wenn der ganze Tag und jede Gelegenheit zur Übung verwendet wird. Wenn ein Wille vorhanden ist, so findet sich auch ein Weg. Schließlich haben wir auch Zeit Nahrung zu uns zu nehmen, zu ruhen etc. und verschwenden darüber hinaus zu viele Stunden mit Fernsehen sowie weiteren fragwürdigen Aktivitäten.
Ein noch weiterer, nicht unwesentlicher Punkt ist die Geduld. Zweckdienlich in diesem Zusammenhang ist meiner Meinung nach desgleichen das Gebet. Und zwar ein täglich verrichtetes, rituelles Gebet, beispielsweise vor einem individuell eingerichteten Altar mit brennenden Kerzen, Räucherung etc., indem wir uns zur göttlichen Essenz zurückwenden. Wir können uns auch an eine bestimmte personifizierte (und persönliche) Gottheit, die wir auserwählt haben, und/oder den eigenen Geistigen Führer, welcher zu jedem Menschen gehört, wenden. Beistand, Kraft etc. sollten Gegenstände des Gebets sein, nicht „Ich will dies, ich will dieses nicht“. Dabei bete das Seelisch-Geistige in uns und erhebe sich dabei gleichzeitig zum Göttlichen empor. Es wird mit einem Ausdruck der Hochachtung und Verehrung gegenüber dem Göttlichen gebetet, denn es ist gleichzeitig auch eine Ehrerbietung an uns selbst... Auch Marby hat sich diesbezüglich geäußert. In seinem Buch „An den Quellwurzeln unseres Seins“ verlautete er, im weiteren Vorwärtsschreiten würden alle guten Geister helfen sowie die vorangegangenen Brüder und Schwestern und die eigene Geistergruppe.
Was die geeigneten Verfahren zur Selbstveredelung angeht, so Fallen mir in diesem Zusammengang vor allem zwei Namen ein: Georg Lomer und insbesondere Franz Bardon. Dr. Georg Lomer, seines Zeichens Hermetiker und Ariosoph, Runenkenner und Könner, beschrieb in seinem beachtenswerten Hauptwerk namens „Lehrbriefe zur geistigen Selbstschulung“ viele dieser nützlichen Methoden des geistigen Ausbalancierens, beispielsweise die „Magie des Wassers“, welche mit Leichtigkeit im Alltag eingesetzt werden kann. Ich möchte in diesem Fall noch nicht von wahrer Magie sprechen, mehr von einer hermetischen Heilmethode, aber hilfreich ist sie. Vorausgesetzt, man bleibt geduldig am Ball, was mit der Zeit eine selbstständige Form von spontan ablaufenden Bewegungsabläufen annimmt. Im selben Werk finden wir ebenso Einleitungen zu Übungen der Betrachtung (Meditation), Beschauung (Kontemplation) oder zur Erteilung von Selbstbefehlen (Autosuggestion). Eine der bekanntesten Bejahungen, die auf das Unterbewusstsein wirkt, ist das „Es geht mir mit jedem Tag (in jeder Hinsicht) besser und besser!“ von Émile Coué. Der Vorteil dieser Autosuggestion ist der, dass in derselben bereits eine gewisse Energie steckt. Denn durch ihre Bekanntheit wird sie von vielen verwendet. Natürlich steht es jedem frei, sich seine eigenen Affirmations-Sätze selbst zu erstellen. Diese sollten nur positiv aufgebaut sein, nicht verneinend. Beispielsweise: „Ich bin gesund!“ und nicht „Ich bin nicht krank“. Ich möchte in diesem Zusammengang noch auf die Tatsache hindeuten, dass die Steuerung des eigenen Verhaltens mittels Suggestion am besten vor dem Einschlafen wirkt, aber auch gut kurz nach dem Aufwachen funktioniert.