Eine Einführung in die Geschichte und das Exerzitium der Runen-Gymnastik - Teil 1

Veröffentlichung von Friedrich Bernhard Marby

Autor: Vrata

Friedrich Bernhard Marby sei den eigenen Angaben nach der erste, der die geistige Runen-Gymnastik in etappenweiser Forschung wiederentdeckt hat. Exerzitien, die seiner Meinung nach das Fundament germanischer und artverwandter Menschenart darstellten. „Schlägt“ man bei Wikipedia unter dem Begriff „Marby“ nach, so werden „Informationen“ geboten in denen behauptet wird, F.B.M. vermischte in seinem System fernöstliche Praktiken wie Yoga, Tai-Chi und Reiki (von dem letztgenannten seinerzeit wohl kaum jemand in Europa etwas gehört haben dürfte) mit der Runen-Gymnastik. Dabei hat Marby in seinen Büchern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er absichtlich auf Bezeichnungen dieser Art verzichtet hat. Und zwar nicht aus dem Anlass, weil er diese grundsätzlich ablehnte, sondern deswegen, weil er jene geistigen Verrichtungen für Menschen unserer Breitengrade nicht als die erste Wahl ansah. Sicherlich lässt sich darüber streiten, ob Marby mit der Aussage grundsätzlich recht hatte, da zum Beispiel der Begriff „Yoga“ aus der arischen, sakralen Sprache des heiligen Sanskrits herstammt und nur ein anderer Begriff ist der an und für sich dieselben Früchte wie die Runen-Gymnastik hervorbringt. Das Wort Yoga ist zuerst eine zentrale Bezeichnung für viele seiner Ausprägungen wie zum Beispiel „Dhyana-Yoga“ oder „Bhakti-Yoga“. Alleine übersetzt bedeutet „Yoga“ so viel wie „Einheit mit dem universellen Bewusstsein“ / „Vereinigung mit der Essenz“ und nicht, was viele denken mögen, dass es dabei (lediglich) um irgendwelche akrobatischen Verrenkungen geht.

Aber es ist nun mal Fakt, dass Marby all die Bezeichnungen für sich selbst abgelehnt hat. Diese Entscheidung kann man durchaus nachvollziehen, wenn man die Religionsgeschichte Indiens genauer betrachtet oder auch den Worten eines weiteren germanisch gesinnten, völkischen Okkultisten lauscht, nämlich Peryt Shou, der folgendes verlautete: „...der heutige Yoga der Inder sei nicht in allen Punkten für uns vorbildlich. Er sei zum Teil tief im Aberglauben und schwarzer Magie versunken.“ Diesbezüglich muss meiner Ansicht nach natürlich jedem auch klar sein, dass Veda, das heilige Wissen der vor Jahrtausenden aus dem Norden auf den indischen Subkontinent eingewanderten Arier, nach und nach verwässerte. Daraus entstand bekanntlich der Hinduismus mit seinen zahlreichen Sekten, wobei wir nicht allem ablehnend eingestellt sein müssen. Aber dennoch; es sollte nicht alles blind übernommen werden, was heutzutage leider Mode sein dürfte. Mal davon abgesehen, betrachten viele Forscher der Geheimlehren die Runen sowieso nicht nur als die Urschrift der Menschheit, sondern ebenso als die Quelle für die Entstehungsgeschichte von Yoga, Tai-Chi, Qi Gong, sakraler Tänze etc.

Verbleiben wir jedoch vorerst noch bei Marby. Marbys erstes Buch erschien im Jahre 1931. Nach ihm kamen Siegfried A. Kummer, Rudolf J. Gorlsleben und später Spiesberger, um die bekanntesten zu nennen. Wobei Marby diese Männer beschuldigt hat ihn einfach kopiert zu haben. Von Spiesberger wusste er gar noch schlimmeres zu berichten. Rudolf John Gorsleben Schrift „Hoch-Zeit der Menschheit“ basiert beispielsweise auf dem Inhalt von Marbys Zeitschrift „Der eigene Weg“ sowie seinen Vorträgen (siehe weiter unten). Natürlich gab es auch weitere äußerst nennenswerte und wahre Runen-Forscher wie zum Beispiel Guido von List. Marby und List hatten jedoch eine voneinander abweichende Herangehensweise und auch ihre Erkenntnisse entstammten unterschiedlichen geistigen Schichten. Peryt Shou, bürgerlich Albert Christian Georg Schulz, 1873 – 1953, wiederum übte zwar ähnliche Übungen wie Marby aus, jedoch hob er bestimmte Elemente hervor, die schon sehr speziell in ihrer Art waren. Im Übrigen kannte Marby den Mystiker Peryt Shou persönlich und achtete ihn sehr. Im Grunde ging es bei beiden, und ich will dies an dieser Stelle schon einmal besonders mit Nachdruck erklären, weil es äußerst wichtig ist, um die göttliche Ursprache, die schöpferisch wirkt (...).

Heutzutage gibt es die so genannte „esoterische“ Literatur nicht nur zum Thema Runen in Hülle und Fülle, welche sich allerdings zum großen Teil einer Empfehlung entzieht, da sie nur verzerrt, trügerisch und verfälscht wiedergegeben wird. Ja, sie kann auch schädigend sein. Es existieren jedoch Ausnahmen, die sich beispielsweise auf Marby stützen und seine Arbeit sinnvoll hermetisch ausbauen (siehe z.B. „Über wahre Runen-Mysterien-Sonderheft Nr.3). F.B.M. hat leider in seinen Büchern auch nicht alles Wesentliche erwähnte, aus welchen Gründen auch immer. Beispielsweise verrat er nichts über die Verbindung von Runen und bestimmten Gottheiten, was bei dieser Arbeit sehr wichtig ist. Im Gegensatz zu Marby hat Guido von List zu dem Thema einiges verfasst. Doch warum Marby im Zusammengang mit Runen-Gymnastik? Nun, er war wie gesagt der erste, der über das Thema öffentlich berichtete. Marby war ebenso einer der wenigen, der die Gesetze der Runen-Magie nicht nur kannte, sondern auch anzuwenden verstand. Die wahre Magie der Runen ist nämlich ein spiritueller Einweihungspfad, der in seiner reinsten und höchsten Form über elektromagnetische, magisch geladene Volte Kraft aus dem Äther-Prinzip (sanskrit „Akasha“), dem unvorstellbaren Urgrund von allem, herleitet. Jene Energien sind dermaßen gewaltig, so dass diese von einem unberufenen, gewöhnlichen Menschen nicht nur unmöglich auszuhalten sind, sondern ungeschützt auch zum physischen Tod führen können. Im Unterschied hierzu kann ein Eingeweihter diese Kräfte erstens umformen, zweitens einbeziehen und schließlich sich zu eigen machen. Aus seiner verantwortungsvollen Gewissenhaftigkeit hat Marby seine Bücher deswegen in verschlüsselter Form geschrieben, da er um die enorme Macht der Runen wusste, die für durchschnittliche Menschen sehr gefährlich ist. Denn welcher Schüler kann schon von sich behaupten, geistig komplett frei von jeglichen inneren Schwankungen zu sein um seine Gedanken vollkommen zu beherrschen und den Geist still und rein zu halten? Rein, also jenseits von „Gut“ und „Böse“. Denn all das ist wahrhaft nötig, um von der Macht der Runen nicht „erschlagen“ zu werden. Aus dem Grund entstand die „Marby-Runen-Bücherei“ die zwar einen äußerst langen, zeitlich sehr ausgedehnten aber weniger gefährlichen, wenn auch nicht gänzlich gefahrlosen Pfad für den durchschnittlichen Menschen aufzeigt, um mit Runen-Gymnastik zu arbeiten.

Wie auch immer; es ist zumindest von der materialistisch-wissenschaftlichen Seite, der selbstgenannten „Schulwissenschaft“ also, bis jetzt nicht bewiesen, dass Exerzitien dieser Art, sprich Runen-Gymnastik, in alter Zeit vom gewöhnlichen Volk praktiziert wurden. Wohl bekannt ist aber, dass solche Übungen auch in kleinen Kreisen oder von Einzelpersonen ausgeübt wurden. So gab es beispielsweise selbst noch in der Freimaurerei die Runen-Praxis. Die Freimaurerei, die so genannte „Königliche Kunst“ an sich war im Übrigen nicht immer das, was sie heutzutage verkörpert. Beziehungsweise sie ist in ihrem Kern wahrscheinlich immer noch das, was sie einst war; eine spirituelle Einweihungsgesellschaft. Allerdings sind die Freimaurerbrüder nicht mehr jene, die sie einmal waren. Spätestens mit der Gründung der Großloge im Jahre 1717 begannen die allseits bekannten Entartungserscheinungen und der geistige Verfall. Um die Geschichte der Freimaurerei nur kurz anzuschneiden sei gesagt, dass diese ursprünglich aus den Rosenkreuzern, vor allem aber aus Bauhütten der Werkmaurer hervorgegangen ist. Die Bauhütten entstammen wiederum der Armanenschaft (Armanen = Irminen = Sonnenmänner = Die Wissenden), den altgermanischen Anhängern der Einweihungsgeheimlehre, genauso wie auch die Ritterorden und die wahren (!) Rosenkreuzer. Der Haupteinfluss der Rosenkreuzer ist jedoch vor allem im alten Ägypten zu suchen - einem Land, das am Rande erwähnt, heutzutage weder ge¬nea¬lo¬gisch noch kulturell etwas mit den Begründern der alt-ägyptischen Zivilisation zu tun hat. Die letzten Reste sind dezent höchstens noch in der Volksgruppe der Kopten zu finden, die zudem einer großen Benachteiligung seitens der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt ist.

Bereits die Rosenkreuzer praktizierten eine Form der Runen-Körperstellungen, die allerdings auf den kosmischen Ur-Symbol-Runen basierten. Die uns bekannten Futhark-Runen wiederum stellen eine besondere Ausdrucksform der Ur-Runen dar. Am Rande möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf das Vorhandensein von zahlreichen Gemeinsamkeiten und Entsprechungen zwischen bestimmten Bezeichnungen, Lehrsätzen und religiösen Kulthandlungen der Alt-Ägypter und Ario-Inder hinweisen, da beide auf dieselbe nordische Urquelle zurückverfolgt werden können. In dem ältesten Teil des niedergeschriebenen Veda-Schrifttums, dem „Rigveda“ beispielsweise, finden sich deutliche Hinweise auf den hohen Norden. Bal Gangadhar Tilak, bedeutender Unabhängigkeitskämpfer und einer der wichtigsten Politiker in der Geschichte Indiens, hat zu diesem Thema das sehr informative Werk „Die arktische Heimat in den Veden“ verfasst. Was die Kirche angeht, welche das tatsächliche, wahre Christentum fast vollständig zerstörte, hat diese bekanntlich viel Arbeit darauf verwendet, das (spirituelle) Wissen unserer Ahnen zu vernichten. Auch Marby beschuldigte jene wohlbekannte Institution, mit ihrer Geisteshaltung einen negativen Einfluss auf die germanisch-keltisch-slawische Allgemeinheit ausgeübt zu haben. Was aber die Runen betrifft, so überlebten diese trotz Inquisition und Verfolgung, versteckt in Wappen der mittelalterlichen Ritter-Orden, den Hausmarken der Bauhüttenwerkleute oder in Fachwerkhäusern, welche selbst heutzutage hier und da noch zu bewundern sind. Natürlich nur dort, wo sie der modern-primitiven, sozialistisch geprägten Massenware-Architektur mit dem Ungeist-Charakter der heutigen Zeit noch nicht weichen mussten.