Jenseits der Angst

Autor: Sebastian Döhring (Fylgien)

Nimm die Sache die du am meisten hasst in der Welt, schau tief in dein Herz und frage nach dem wahren Grund für diesen Hass. Wenn du über die oberflächlichen Muster hinweg gestiegen bist, erkennst du den tiefen Sinn hinter diesem Hass, den Auslöser. Wenn du diesen überwinden kannst, so bist du in der Lage auch alle geringeren Dinge zu überwinden.

Ein Freund ermunterte mich zu den folgenden Überlegungen. Ich wurde sozusagen bewirkt. In unserem Leben haben wir immer wieder Momente, in denen bei uns die Wut hochkommt. Egal ob wir uns über politisches Geplänkel, andere Menschen oder Verhaltensweisen aufregen und diese unseren Unmut "provozieren". In uns kocht dann die Wut hoch. Doch was ist der wahre Auslöser dieser Wut? Gehen wir tiefer in das Thema, bemerken wir schnell, dass es eine Grundemotion zu allen "negativen" Gefühlen gibt: Angst. Diese Angst suggeriert uns, dass wir bestimmte Verhaltensmuster annehmen müssen um zu überleben. Und sieh an, wir sind beim Überlebensinstinkt gelandet. Dies bedeutet, dass sich ein Mensch in sehr niedriger Schwingung befindet und kaum die Möglichkeit in Betracht zieht, dass er selbst alles ist, was er braucht und sein möchte. Es gibt unzählige Beispiele für Traumata, welche dafür sorgen, dass Menschen Überlebensmuster entwickeln um durch bestimmte Phasen ihres Lebens zu kommen.

Allerdings darf man davon ausgehen, dass dies dann eher Illusionen sind welche man dann lebt. Aber wie kommt man aus dieser Zwickmühle heraus? Naja, diese Frage ist berechtigt und gar nicht so einfach zu beantworten. Ich für meinen Teil denke, dass man es in Betracht ziehen kann, zum Ursprung zurückzukehren. Wir bestehen aus Materie, welche ja einen Ursprung hat. Im Kern geht es dabei darum, das sogenannte Nichts als Schöpfer der Manifestation bzw. Materie zu erkennen. Im Atom befindet sich der Kern. Außen ist die Atomwand. Dazwischen schwirren "unkontrolliert" die Elektronen herum. Aber was ist dazwischen? Genau, dass Nichts. Der aktuelle Stand in der Physik ist, dass dieses "Nichts" ausschließlich Wirkungen sind (Wirks). Aus ihnen setzten sich die ersten Bausteine des Atoms zusammen. Wenn wir nun wissen, dass wir ebenfalls aus Atomen bestehen, wird es interessant, diese Wirkungen zu betrachten. Ich denke, dass wir hierbei von dem Nullpunkt zwischen Geist und Materie sprechen können. An diesem Punkt können wir uns neu ausrichten bzw. programmieren. Wenn wir also eine Möglichkeit finden, dieses Nichts zu werden, also ein namenloser Niemand zu sein, dann betreten wir die Welt des Geistes. In dieser Welt gelten ausschließlich die universellen Gesetze, unberührt vom Ego gemachten Fantasien oder Dogmen. Hier wäre alles möglich. Auch ein persönlicher Reset. An diesem Punkt können wir quasi annehmen was uns in diese Angst getrieben hat. Denn aus dieser Angst entstehen unsere Muster, das wissen wir ja schon.

Man kann also sagen, dass bestimmte Situationen unsere Angst und die davon ausgehenden Gefühle auslösen oder auch aktivieren. Gefühle sind im Prinzip nur Erinnerungen aus vergangenen Erfahrungen. Diese Gefühle werden nun durch sogenannte Trigger oder Schlüsselerlebnisse reaktiviert. Hat ein Mensch beispielsweise traumatische Erlebnisse aus einem Krieg, genügt ein Trigger und die entsprechenden Gefühle werden abgerufen. Natürlich nicht in genau der Intensität aber genug um seine Muster entsprechend zu bestimmen. Nun haben wir aber die Möglichkeit genau diese Auslöser zu überwinden. Zumindest in der Theorie. Auch in der Praxis ist dies möglich mit der richtigen Herangehensweise. Es ist also gar nicht notwendig in Angst zu leben. Man stelle sich einmal die Welt vor, in der es nicht von angsterfüllten Menschen wimmelt. Keine großen Kinder die ihre Verlustängste und Mangelerscheinungen ausleben und das im großen Stil. Was wäre das für ein friedvoller Ort? Das ist unmöglich, weil ja alle Menschen schon bei der Geburt schlecht sind? Ich behaupte das Gegenteil. Ich freue mich schon auf genau diesen Ort ohne Angst und Spaltung.

Wir wissen, dass die Materie aus Wirkungen entsteht, also dem Geist oder einer geistigen Instanz. Dies impliziert, dass es keine Trennung gibt. Alles bedingt einander und ist ohne das Andere nicht möglich. So entsteht erst das Lebendige. Wenn man es genau nimmt, existiert eigentlich gar keine Materie. Man würde eher sagen, dass alles Schwingung ist. Diese Schwingungswellen haben kein Ende in dem Sinne. Es verhält sich vielmehr so, dass die Welle natürlich abgeschwächt, bis zum Ende des Universums schwingt. Es ist also der Fall, dass wir per Schwingungsgesetz alle verbunden sind, nicht nur die Menschen. Daher ist die Illusion/Fantasie von getrennt sein nicht länger vertretbar. Diese Erkenntnisse sind keine neuen Entdeckungen. Die Grundsteine wurden schon vor über 100 Jahren gelegt, zumindest in der "neuen" Zeit.

Wenn also aus der Wirkung erst die Bausteine der Materie entstehen, dürfen wir auch verstehen, dass wir ebenfalls diese Wirkung, dass Nichts oder vielmehr reiner Geist, sind. Aus dieser Position lässt sich der Nullpunkt festlegen an dem der Mensch die fantastische Möglichkeit hat, sich neu auszurichten und nicht mehr nur mit dem Verstand in die Welt zu sehen. Vielmehr entsteht eine Weltsicht mit bzw. aus dem Herzen. Diese Sichtweise erlaubt es uns eben nicht mehr in den Ängsten verfangen zu sein. Ergo entstehen auch keine Emotionen die wir gern als negative Gefühle bezeichnen.

Gestalten wir also den Menschen wie wir sein wollen alle zusammen und jeder für sich.