"Es gilt, soziale Ächtung als soziale Hygiene zu begreifen."

 

Dieses Interview soll es dem Leser ermöglichen, tiefer in die Inhalte und Intentionen Frank Kraemers einzutauchen und ihn besser kennenzulernen. Kraemer kann als ein Vordenker und als eine Ikone des modernen Nationalismus betrachtet werden. Die Jugend schaut seine Videos, liest seine Bücher und hört seine Musik.

Melanie Dittmer

Zum Autor Frank Kraemer

Frank Kraemer erblickte am 8. Juni 1977 in Köln das Licht der Welt. Als Musiker, Social-Media-Influencer und Schriftsteller arbeitet Kraemer seit über 30 Jahren kontinuierlich und konsequent im rechten politischen Spektrum.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt, als er 2016 das wegweisende Projekt Multikulti trifft Nationalismus gemeinsam mit Nana Domena, einem Einwanderer mit ghanaischen Wurzeln, ins Leben rief. Darin konnte er viele Mythen und Vorurteile gegenüber der nationalen Bewegung abbauen und rechte Inhalte einem großen Publikum anbieten.

Musik begleitet ihn sein ganzes Leben. 1995 gründete er zusammen mit Daniel Giese Stahlgewitter, eine der erfolgreichsten Rechtsrock Bands Deutschlands. Im Jahre 1998 kam als weiteres musikalisches Betätigungsfeld das Studioprojekt Halgadom hinzu. 2018 erschien Kraemers erstes Buch Werde unsterblich. Rechte Metapolitik als Lebensphilosophie. Mit „Mentale Fundamente. Rechte Kriegerphilosophie wider die Sklavenmoral“ liegt sein zweites schriftstellerisches Werk vor. Frank Kraemer ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Nordrhein-Westfalen.

1. Herr Kraemer, was hat Sie dazu animiert nach „Werde unsterblich. Rechte Metapolitik als Lebensphilosophie“ den Nachfolger „Mentale Fundamente. Rechte Kriegerphilosophie wider die Sklavenmoral“ zu Papier zu bringen? Wer soll sich von diesem Werk angesprochen fühlen?

Mein erstes Buch Werde unsterblich würde ich im Gegensatz zu „Mentale Fundamente.“ als persönlicheres Werk beschreiben. Natürlich hat ein Buch immer eine persönliche Note, jedoch war es mir mit dem zweiten Buch wichtig, eher zeitlose Fragen aus rechts-rationaler Sicht zu betrachten, denen wir immer wieder begegnen und die uns nicht loslassen.

Viel hat sich nach dem Erscheinen meines ersten Buches im Jahre 2019 getan, egal ob die BLM-Proteste oder die Coronazeit. Beides hat auf unterschiedliche Weise Spuren in der Seele der Menschen hinterlassen. Zum einen möchte ich jenen weiterhin Halt und Stabilität geben, die sich in all den Wirren bis jetzt wacker geschlagen haben, ebenso wie jene, die ihre Narben davongetragen haben aber wieder den Weg zurück in rechte Bahnen suchen. Es gibt vieles zu sagen und zu erklären, wobei selbst in dem aktuellen Buch noch lange nicht alles gesagt wurde.

2. In Ihrem Buch ist die Rede von der „Kriegerphilosophie“. Können Sie erklären, was Sie darunter verstehen und wie diese Philosophie in der Lebenswirklichkeit des „neuen Adels“ aussieht? Vielleicht reißen Sie auch kurz Ihre Theorie vom neuen Adel an, damit unsere Leser direkt im Bilde sind.

Kriegerphilosophie klingt im ersten Augenblick sehr martialisch. Doch wir müssen uns bewusst werden, dass wir uns in einem ständigen Kriegszustand befinden. Dieser Krieg wird auf mehreren Ebenen gegen uns geführt. Zum einen auf der materiellen Ebene in Form von Messerattacken, Vergewaltigungen und Landraub durch fremde Siedler, zum anderen auf einer mentalen Ebene. Kampfbegriffe wie toxische Männlichkeit, weiße Schuld, die ewige Vergangenheitsbewältigung und das mediale Umlügen fremdländischer Täter zu Opfern macht etwas mit uns und nimmt Einfluss auf unser Fühlen und unser Handeln. All das zerstört unsere Fähigkeit dieser Form mentaler Angriffe gelassen gegenüber zu stehen.

Gelassenheit ist dabei mitunter der wichtigste Faktor, wichtiger sogar als ein Gegenargument. Wenn wir emotional manipulierbar sind, hat unser Gegner gewonnen. Impulskontrolle ist somit entscheidend, wie wir mit anderen umgehen und von anderen Menschen wahrgenommen werden.

Die Idee des neuen Adels hatte mich schon vor vielen Jahren inspiriert. Im Jahre 2006 komponierte ich ein gleichnamiges Lied für mein Neofolk/Pagan Metal Projekt Halgadom. Später stieß ich erneut im Umfeld der rechten Denkfabrik Metapol darauf. Der „neue Adel“ bewegt sich außerhalb der bekannten beiden Adelsvarienten Blutadel und Geldadel. Es zählt weder der berufliche Stand noch Titel, auf den man sich ohne etwas dafür getan zu haben ausruhen kann oder durch die man von höheren Aufgaben ausgeschlossen wird, wenn man beides nicht besitzt. Was zählt, sind Leistungsbereitschaft, die eigene Fähigkeit Aufgaben zu meistern und einem höheren Ziel zu dienen.

3. Sie verwenden den Begriff „Sklavenmoral“. Was macht diese Sklavenmoral in der heutigen Gesellschaft aus, warum ist sie für Sie erwähnenswert?

Die verinnerlichte Sklavenmoral ist eine Selbstgeißelung und für viele der heutigen Degenerationserscheinungen verantwortlich. Wer kennt ihn nicht, den sogenannten Lauch, der sich windet wie ein Wurm und deswegen auch so behandelt wird. Ausprägungen dieser geistigen Schwäche sind Konfliktscheue, Stockholm-Syndrom und das Akzeptieren gegnerischer Normen, die einen selbst in der Position der Schwäche gefangen hält. Es ist das Akzeptieren des Status Quo aus Bequemlichkeit und Feigheit, die unsere Gegner zu Macht verhelfen, die sie selbst nie aus eigenem Antrieb erlangt hätten. Entweder ist man Sklave eines Fremden, oder man ist Herr über sich selbst.
 

4. Welche Argumentationstechniken empfehlen Sie den heutigen Aktivisten und politisch Interessierten, um sich unmissverständlich auszudrücken? In Ihrem Buch findet sich recht häufig technische Wörter wie „sezieren“, um auf die eigentliche Bedeutung zu kommen und dem Gegner so den Spiegel vorzuhalten. Ist Ihr persönliches Hobby ein klein wenig die Etymologie?

Etymologie trifft es weniger, eher die Suche nach Sinnhaftigkeit und Bedeutung. Wörter können im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verändern, bzw. bestimmt derjenige, der die Macht hat darüber, welche Bedeutung einem Wort beigemessen wird. Nehmen wir das inflationär verwendete Wort Toleranz, lat. Tolerare, was so viel wie erleiden und ertragen bedeutet. Heute wird dieses Wort mit einer ideologischen Schutzfunktion ausgestattet und erklärt den vermeintlich toleranten Menschen automatisch zum moralischen Sieger. Ein toleranter Mensch brüllt aber sein Gegenüber eben nicht nieder oder fordert seine politische oder sogar physische Beseitigung, wie es teilweise von antifaschistischen Gruppierungen gefordert wird. Tolerante Menschen würden das Gegenteil tun: Sie würden uns Rechten zwar nicht zustimmen, unsere Meinung dennoch akzeptieren und hinnehmen, also erleiden. Somit sind diese vermeintlich toleranten Menschen entweder Lügner oder Idioten, die nicht wissen, was sie tun.

Um sich unmissverständlich auszudrücken, bedarf es einer Geradlinigkeit, für die ich erneut den Begriff der mentalen Fundamente verwenden möchte. Unverrückbare Standpunkte, die auch gegen eine vermeintliche Mehrheit verteidigt werden. Wenn es jemandem gelingt, soziale Ächtung als soziale Hygiene zu begreifen und diese als Gewinn zu betrachten, ist bereits großer Druck gefallen und viele Aktionen unserer Gegner laufen ins Leere. Gerade diese Geradlinigkeit bringt aber auch Sympathie mit sich. Es gibt sie ja, die schweigende Mehrheit, die man durch Bekennermut für sich gewinnen kann. Dabei spielt die geistige Verfasstheit, also die Resilienz oder auch Mindset genannt, eine entscheidende Rolle. Viele erfolgreiche Menschen haben mit einem Perspektivwechsel begonnen, bevor sie ihre Ziele erreicht haben. In der Persönlichkeitsentwicklung sehe ich den Schlüssel, was jedoch viel zu lange in unseren Reihen ignoriert wurde.

5. Wie reagieren Sie auf Kritik, dass Ihr Buch dazu beitragen kann, radikale Einstellungen zu fördern?

Das hoffe ich doch. Denn auch das Wort radikal bedeutet nichts anderes, als einem Problem oder misslichen Umstand an die Wurzel zu gehen. Es geht um grundsätzliche Veränderung. In einer gut geführten Firma gibt es das Qualitätsmanagement. Dieses geht Probleme radikal an und stellt diese nach Möglichkeiten ab. Im Politischen müssen wir genauso vorgehen und radikal sein, fernab vom sogenannten Extremismus oder sinnlosen gewalttätigen Aktionen.

6. Sie betonen in Ihrem Buch recht oft die Bedeutung von „mentaler Stärke“ und „Disziplin“. Wie definieren Sie diese Begriffe im Kontext Ihrer Weltanschauung?

Die mentale Stärke bedeutet für mich, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es geht in die Richtung des Stoizismus eines Marcus Aurelius, mit dem sich jeder Aktivist beschäftigen sollte. Mit einem gewissen Abstand sieht man viele Dinge klarer und hilft einem, zwischen Dingen zu unterscheiden, die man beeinflussen kann und an denen man scheitern muss.

Scheitern gehört zum Leben dazu, jedoch sollte man Kriege, die man von vornherein nicht gewinnen kann, gar nicht erst führen. Das kann man auf jede Lebenslage projizieren. Hier kommen wir zur Disziplin. Es geht gar nicht darum, Emotionen zu unterdrücken oder nicht zuzulassen. Liebe oder Hass können ein starker Antrieb im Leben eines Menschen sein und beides hat seine Berechtigung. Es geht aber darum, nicht die Kontrolle zu verlieren. Auf Marcus Aurelius geht folgende, äußerst scharfsinnige Formulierung zurück: “Du hast die Macht über deinen Geist – nicht über Ereignisse. Erkenne dies, und du wirst Stärke finden.”

7. Welche philosophischen Vorbilder haben Sie bei der Entwicklung Ihrer aufgeschriebenen Ideen inspiriert, und wie fließen diese in Ihre Argumentation ein? Des Öfteren liest sich der Name Julius Evola, ein italienischer Kulturphilosoph aus der Denkschule der Traditionalisten.

Ich bin kein Anhänger irgendeiner bestimmten Denkschule oder Denkrichtung, noch betreibe ich Personenkult. Ich finde bei Schopenhauer hilfreiche Impulse, ebenso wie bei Nietzsche. In der klassischen Philosophie werden gerade diese beiden Philosophen als Gegensätze verstanden. Der eine steht für die Notwendigkeit der Selbstvernichtung, der andere die Überwindung und die Erschaffung des Übermenschen. Aktuell befasse ich mich, wie schon erwähnt, mit dem Stoizismus und kann darauf hilfreiche Schlüsse für mich ziehen. Wenn man wie ich viel im Auto sitzt, gibt es hervorragende Inhalte auf YouTube, die man sich zu diesem Thema herunterladen und anhören kann.

8. Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Kultivierung der Tradition in der von Ihnen beschriebenen „rechten Kriegerphilosophie“? Können das auch neue Traditionen sein, angepasst an dieses Jahrtausend oder würden Sie einen harten Einschnitt und ein komplettes „Back to the Roots“ bevorzugen? Konkret spiele ich hier auf Frauenrechte, Technik der Moderne, Globalismus und auf Kunst und Kultur an.

Tradition ist etwas Lebendiges bei dem der Kern unverrückbar ist, das Wie sich aber verändert. Ansonsten betreibt man Reenactment. Die Moderne abzulehnen, bedeutet nicht gleichzeitig, sich dem Fortschritt zu verweigern. In dem Wort „modern“ steckt das Wort Mode. Eine Mode kommt und geht und kann sogar destruktiv sein. Eine Mode war es früher, dass Frauen als Zeichen einer angeblichen Freiheit in der Öffentlichkeit rauchten. Diesen geschickten Marketingschachzug fädelte der jüdische Propagandastratege Edward Bernays gemeinsam mit der Tabakindustrie ein. Heute präsentieren sich Frauen als befreite Individuen mehr oder weniger nuttig auf Onlyfans. In beiden Fällen besitzen diese modernen Formen der Befreiung einen destruktiven Charakter, was jedoch den Wert echter Freiheit von Fesseln einer Fremdherrschaft nicht berührt. In der europäischen Tradition ist der Platz der Frau neben dem Mann, zwar mit anderen Aufgaben betraut, aber gleichwertig.

9. Planen Sie weitere Bücher in Ihrer Buchreihe oder tritt nun wieder die Musik in den Fokus Ihres Schaffens?

Mit meinem zweiten Buch ist das Schreiben erst einmal beendet. Sicherlich werde ich in Zukunft bestimmt ein drittes oder viertes Buch verfassen, wenn es zeitlich machbar ist. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei meinen Unterstützern, der D3B-Mitstreiterschaft, bedanken. Dank dieser loyalen Gruppe ist es mir möglich, mehr Zeit für meine Projekte aufzuwenden.

Als nächstes steht jedoch erstmal wieder die Musik im Vordergrund. Auch da haben sich im Laufe der Zeit viele Ideen angesammelt, die verwirklicht werden wollen.

10. Wenn Sie abschließend noch Worte an die Leser richten wollen, dann haben Sie nun die Möglichkeit dazu. Wir danken Ihnen recht herzlich für Ihre Zeit und freuen uns auf weitere fruchtbare Zusammenarbeit.

Ich bedanke mich für das Interesse an meiner Arbeit und für die Möglichkeit, Ihre Fragen beantworten zu dürfen. Gerne verweise ich den Leser an dieser Stelle auf meine Netzseite www.derdritteblickwinkel.com Von dort aus findet man alle meine noch auffindbaren Kanäle auf den sozialen Plattformen.

Dieses Gespräch erschien ursprünglich beim DS-Verlag.